Zusammenfassung
Der Lichen nitidus ist eine seltene, chronisch verlaufende Dermatose, die bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen auftritt. Sie geht mit kleinen, monomorph lichenoiden, meist asymptomatischen Papeln in regionaler oder disseminierter Verteilung einher, die ein pathognomonisches histologisches Muster aufweisen. Die Pathogenese ist unklar, diskutiert werden Immunphänomene und genetische Faktoren. Selten wurden Assoziationen zu anderen Dermatosen und Systemerkrankungen beschrieben, auch medikamentöse Therapien werden als Auslöser angenommen. Aufgrund des in der Regel selbstlimitierten Verlaufs müssen Therapieentscheidungen bei den oft sehr jungen Patienten gut abgewogen werden. Infrage kommen neben topischen Kortikosteroiden und Calcineurininhibitoren auch systemische Therapien, z. B. mit Antihistaminika und oralen Kortikosteroiden sowie eine Schmalband-UVB-Phototherapie. Auch der Lichen striatus ist eine erworbene, in aller Regel asymptomatische Dermatose, die v. a. bei Kleinkindern vorkommt. Besonderheit ist die Anordnung der kleinen, flachen, hellroten bis hautfarbenen Papeln entlang der Blaschko-Linien. Aufgrund des Verteilungsmusters wird eine postzygotische Mutation epidermaler Vorläuferzellen angenommen, die durch Triggerfaktoren wie Infektionen, Impfungen oder Traumen zur Expression neuer Oberflächenantigene mit nachfolgender Immunreaktion angeregt werden. Selten kann auch eine Nagelbeteiligung der betroffenen Extremität auftreten. Der Lichen striatus heilt meist nach mehrmonatigem Verlauf narbenlos ab, weshalb sich nebenwirkungsreiche Therapien verbieten. Milde topische Kortikosteroide und Calcineurininhibitoren können insbesondere bei gelegentlich auftretendem Juckreiz eingesetzt werden. Eine postinflammatorische Hypopigmentierung kann über Monate bis Jahre persistieren.
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