Zusammenfassung
Zwei afrikanische Mädchen, die erst vor ca. 4 Wochen nach Deutschland gezogen waren, stellten sich mit juckenden und schuppenden Hautveränderungen an der behaarten Kopfhaut vor. Das gesamte Kapillitium war mit einer weißen, trockenen, schuppenden Kruste überzogen. An den Oberschenkeln sah man trockene, kreisrunde, randbetonte, erythematosquamöse Läsionen. Der linke Daumennagel des jüngeren Mädchens war oberflächlich weißlich verfärbt. Das unter dem Verdacht auf eine Tinea capitis et corporis sowie Onychomykose durchgeführte Blankophor-Präparat aus Kopfschuppen, Hautschuppen vom Oberschenkel und Nagelspänen vom Daumen war positiv. Kulturell ließ sich aus 3 Haut- und Nagelproben Trichophyton (T.) soudanense isolieren. Die Pilzisolate wurden zur Bestätigung der Identifizierung einer Sequenzierung der Internal-Transcribed-Spacer(ITS)-Region der ribosomalen Desoxyribonukleinsäure (rDNA) sowie des TEF1α(„translation elongation factor 1α")-Gens unterzogen. Die Speziesidentifizierung T. soudanense wurde bestätigt. Im phylogenetischen Stammbaum – Dendrogramm – unterschieden sich die T.-soudanense-Stämme genetisch klar von T. rubrum. Dagegen erlaubte die Sequenzierung des TEF1α-Gens keine Unterscheidung zwischen T. soudanense und T. rubrum. Beide Mädchen wurden systemisch antimykotisch mit Fluconazol behandelt. Topisch kamen bei beiden Mädchen Ciclopiroxolamin und Terbinafin (jeweils 1‑mal täglich) als Lösung bzw. Creme zur Anwendung. Nach 8 Wochen oraler Fluconazol-Therapie war die Dermatomykose der Haut, Haare und des Daumennagels bei beiden Kindern komplett geheilt. T. soudanense ist ein aus Afrika stammender anthropophiler Dermatophyt, mit dem in Deutschland und Europa zunehmend gerechnet werden muss. Die kulturelle Identifizierung des Erregers ist relativ einfach. Molekulare Methoden erlauben zudem die genaue Unterscheidung von T. violaceum und T. rubrum.
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