Laryngo-Rhino-Otol 2017; 96: 155-159
DOI: 10.1055/s-0043-103278
Es wird über den seltenen Fall einer massiven Blutung aus dem Mittelohr nach Parazentese berichtet. Anhand des Fallberichtes wird das Vorgehen bei einer solchen Blutung im Kontext der Literatur erörtert. Bei einem 6-jährigen Jungen wurde in einem ambulanten OP-Zentrum eine Revisionsparazentese vorgenommenen. Dabei kam es zu einer massiven Blutung. Der Gehörgang wurde dort suffizient tamponiert. Der Patient wurde extubiert und als Notfall ins Klinikum verlegt. Die Computertomographie des Felsenbeins zeigte die anatomische Variante eines dehiszenten, in der Paukenhöhle hochstehenden Bulbus venae jugularis, der verletzt worden war. Bei sistierter Blutung erfolgte am dritten postoperativen Tag eine Detamponade sowie eine explorative Tympanoskopie. Beim Heben des tympanomeatalen Lappens zeigte sich der Defekt im Bulbus. Dieser wurde mit Tutopatch® Auflagen und Fibrinkleber versorgt und der Gehörgang erneut tamponiert. Die Detamponade drei Wochen postoperativ zeigte einen regelrecht verheilten Situs. Von weiteren operativen Maßnahmen wurde Abstand genommen. Die Verletzung eines dehiszenten, hochstehenden Bulbus V. jugularis im Rahmen von Ohroperationen führt zu einer massiven Blutung. Der Fall beschreibt das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei der relativ selten vorkommenden, jedoch schweren Komplikation.
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