Zusammenfassung
Hintergrund
Die Selektivverträge der Krankenkassen mit den Leistungserbringern sehen eine Fotodokumentation vor, um die Indikationsstellung der Tonsillotomie adäquat rechtfertigen zu können. Im Jahr 2017 führte die HNO-Klinik Mönchengladbach eine standardisierte Fotodokumentation bei diesem Eingriff ein.
Ziel der Arbeit
Anhand der archivierten Fotodokumente sollte überprüft werden, ob sich die Abstände der medialen Tonsillenflächen durch das Aufspannen des Tonsillenspatels signifikant verändern.
Material und Methoden
Fotos wurden durch das Operationsmikroskop unmittelbar nach Einsetzen und Öffnen des Spatels angefertigt, ohne ihn aufzuspannen (D1), dann nach zusätzlichem Einhängen vor (D2) und nach der Tonsillotomie (D3). Es wurde jeweils ein 10-mm-Ausschnitt eines Einmal-Papierlineals in den Situs gebracht, um die Abstände genau messen zu können. Die Fotos wurden aus der digitalen Patientenakte in eine Powerpoint-Datei kopiert, um über ein eingefügtes, variabel gestaltbares Rechteck die Distanzbestimmungen vorzunehmen.
Ergebnisse
Die Dokumentation von 149 Patienten in einem 6‑Monats-Zeitraum wurde analysiert. Es handelte sich um etwa gleich viele männliche wie weibliche Patienten, der jüngste Patient war 16 Monate, der älteste 48 Jahre alt (Durchschnitt: 6,95; Median: 5 Jahre). Bei allen Patienten fand sich eine signifikante Weitung des Pharynxdurchmessers (p < 0,001) mit scheinbarer Verkleinerung der Tonsillengröße.
Schlussfolgerung
Das Aufspannen des Tonsillenspatels führt zu einer Weitung des Pharynxdurchmessers, in Relation dazu erscheinen die Tonsillen kleiner, als sie sind. Dies sollte berücksichtigt werden, um eventuellen Diskussionen mit Krankenkassen vorzubeugen. Inwieweit das Aufspannen des Spatels auch zu einer Annäherung der umgebenden Arterien führt, sollten weitere Studien klären.
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