Zusammenfassung
Hintergrund
Die Mortalitätsrate nach einem Suizidversuch durch Erhängen beträgt etwa 70 %. Die häufigste Todesursache ist hierbei eine zerebrale Hypoxie, aber auch schwere Verletzungen des oberen Aerodigestivtrakts werden selten überlebt. Die klinisch erhobenen Befunde von Patienten, die lebend das Krankenhaus erreichen, können trotz schwerer Verletzungen gering sein. Es ist daher entscheidend, zügig eine multidisziplinäre Diagnostik und Therapie einzuleiten, welche gefolgt ist von einer psychiatrischen Behandlung und der funktionellen Rehabilitation.
Fallbeschreibung und Ergebnisse
Anhand zweier Fälle von Patienten mit einer schweren Verletzung des oberen Aerodigestivtrakts nach suizidalem Erhängen wird die primäre Versorgung sowie die funktionelle Rehabilitation dargestellt. Die anschließende Kanülenversorgung und Schlucktherapie bis zur vollständigen Erholung werden beschrieben. Darüber hinaus wird ein Algorithmus für die Behandlung solcher Fälle vorgeschlagen, der nicht nur die primäre interdisziplinäre Diagnostik und Therapie, sondern auch die funktionelle Rehabilitation und die psychiatrische Behandlung berücksichtigt.
Schlussfolgerung
Minimale Symptome oder äußere Befunde nach Suizidversuchen durch Erhängen schließen schwere Verletzungen des oberen Aerodigestivtrakts nicht aus. Nach der chirurgischen Rekonstruktion sind ein angepasstes Kanülenmanagement sowie eine frühe und intensive Schlucktherapie, begleitet von der psychiatrischen Behandlung, für eine rasche Rehabilitation der Stimme, Luftwege und Schluckfunktion unerlässlich.
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