Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Die Dysphagie ist ein häufig in verschiedenen Fachbereichen von Patienten benanntes Symptom, bei dem sich die Frage nach der anzustrebenden Diagnostik stellt. Neben der HNO-ärztlichen Spiegeluntersuchung stehen die derzeitigen Goldstandards Videofluoroskopie und fiberoptisch-endoskopische Evaluation des Schluckens (FEES) zur Verfügung. Häufig kommt im klinischen Alltag der Ultraschall zum Einsatz, dessen Anwendungsmöglichkeit im Hinblick auf die Schluckdiagnostik zu hinterfragen ist.
Material und Methoden
Zwischen April 2012 und Februar 2014 wurden 81 Probanden (zwischen 19 und 66 Jahren) ohne Hinweise auf eine Schluckstörung sonographisch untersucht. Es wurden die Darstellbarkeit anatomisch am Schluckakt beteiligter Strukturen überprüft und unter Verwendung verschiedener Substanzen (Speichel, Wasser und Götterspeise) Schluckvideos im zervikalen Ösophagusbereich aufgezeichnet und ausgewertet. Im Rahmen einer Pilotstudie wurde die Untersuchung an 3 dysphagischen Patienten erprobt.
Ergebnisse
Der Zungengrund, die intralaryngealen Strukturen, die Halswirbelsäule und die Schilddrüsen waren sehr gut darstellbar. In besonderer Weise gelang die sonographische Darstellung des zervikalen Ösophagusabschnitts. Dieser konnte mit einer Länge von 5,78 ± 1,66 cm eingesehen werden, der Durchmesser betrug 0,88 ± 0,10 cm. Am schlechtesten ließ sich der Sinus piriformis sonographisch beurteilen. Er war in 39,5 % der Fälle nicht einsehbar. In der Odds Ratio war die Darstellbarkeit des Sinus piriformis 5,6-fach höher bei Normalgewichtigen und 11,3-fach höher bei einem Alter unter 25 Jahren. Bei der Untersuchung jener Patienten, welche eine Schluckstörung aufwiesen, konnten 3 verschiedene Krankheitsbilder (ein M. Forestier, eine Ösophagusstenose und eine Motoneuronenerkrankung) als Ursache für die Beschwerden ermittelt werden.
Schlussfolgerung
Die Sonographie zeigte eine sehr gute Darstellbarkeit des Schluckakts mit Beurteilungsmöglichkeit des zervikalen Ösophagus. Der HNO-Arzt sollte bei der Verfügbarkeit des Ultraschalls an diese Diagnostikmöglichkeit denken, welche die wiederholte Beurteilung im zervikalen Abschnitt ermöglicht und die bisherigen Verfahren sinnvoll ergänzen kann.
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