Zusammenfassung
Das Angioödem ist eine spontan auftretende, ödematöse Schwellung der tieferen Schichten der Haut oder der Schleimhaut. Angioödeme im Bereich der Atemwege sind potenziell lebensbedrohlich. Die Zuordnung von Angioödemen in Mastzell-vermittelt (z. B. Urtikaria) oder Bradykinin-vermittelt (z. B. hereditäres Angioödem) ist wichtig für die richtige und rationale Behandlung. Grundsätzlich stehen dafür 2 therapeutische Strategien zur Verfügung: Zum einen die bedarfsweise Behandlung von bereits aufgetretenen Angioödemen mit dem Ziel, die Weiterentwicklung der Attacke zu beenden und damit die Schwere und Dauer der Attacke zu begrenzen. Diese Strategie ist in der Versorgung von Patienten mit hereditärem Angioödem fest verankert, bei der chronischen spontanen Urtikaria hingegen findet die Bedarfstherapie keine Anwendung. Demgegenüber hat die Strategie der Prophylaxe zum Ziel, das Auftreten von spontanen und induzierten Attacken möglichst zu verhindern. Die Prophylaxe ist alleinige Therapiestrategie bei der chronischen Urtikaria und zieht sich durch alle Stufen des Behandlungsalgorithmus. Beim hereditären Angioödem kann die Bedarfstherapie nach sorgfältiger und individueller Indikationsstellung durch eine Prophylaxe komplementiert werden. In dieser Indikation gewinnt sie aktuell durch verbesserte Behandlungsoptionen zunehmend an Bedeutung. Patienten, die ein prophylaktisches Regime anwenden, sind viel seltener gezwungen, auf das unvorhersehbare Auftreten einer Attacke zu warten und dann zu reagieren. Die prophylaktische Behandlung findet – im Gegensatz zur bedarfsweisen Therapie – zu von dem Patienten selbst bestimmten Zeiten statt. Der Wegfall der Unvorhersehbarkeit ist ein entscheidendes Moment der Lebensqualitätsverbesserung.
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