Laryngo-Rhino-Otol
DOI: 10.1055/s-0043-115732
Hintergrund Während eine mit dem Alter zunehmende Schwerhörigkeit im Hochtonbereich hinreichend belegt ist, sind das Ausmaß und die Zunahme möglicher Schwerhörigkeiten bei jungen Menschen weiterhin unklar. Da in diesem Altersbereich ein hoher Anteil an Normalhörigkeit zu erwarten ist, sind die Anforderungen an Screening-Methoden besonders hoch und die Motivation zur Teilnahme eher niedrig. Die verpflichtende Musterung umfasst u. a. eine audiologische Hörprüfung (Tonaudiogramm) und bietet daher die Möglichkeit das Hörvermögen junger männlicher Erwachsener zu analysieren. Material und Methoden Die Prävalenz für Hörbeeinträchtigungen wurde anhand der Luftleitungshörschwellen 18- bis 20-jähriger Männer von 54 deutschen Kreiswehrersatzämtern (KWEA) der Jahre 2008–2010 bestimmt. Als Kriterium wurde die Überschreitung einer Hörschwelle von 20 dB HL bei mindestens einer der Frequenzen 3, 4 oder 6 kHz auf mindestens einem Ohr verwendet. Diesem sehr strengen Kriterium wurden andere Definitionen für Hörschäden vergleichend gegenübergestellt. Ergebnisse Die Prävalenz von relevanten Hörschäden beträgt im Mittel 15,3 % und liegt damit im Bereich anderer Untersuchungen. Die Ergebnisse einzelner KWEA unterscheiden sich jedoch um bis zu einem Faktor 10. Schlussfolgerung Aufgrund stark schwankender Messqualität in den KWEA lässt sich nicht klären, ob regionale Unterschiede im Hörvermögen junger Männer bestehen und ob sich dieses im Vergleich zu früheren Untersuchungen verschlechtert hat. Die hohe Variabilität bei Messungen nahe der Hörschwelle erfordert eine ständige Qualitätskontrolle. Dabei können die Hörergebnisse im Screening nicht nach den strengen Kriterien bewertet werden, die für Hörprüfungen in audiologischen Zentren oder Studien anzusetzen sind.
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
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