Zusammenfassung
Hintergrund
Die operative Therapie des Ovarialkarzinoms ist neben der systemischen Therapie ein grundlegender Pfeiler in der Behandlungsstrategie. Grundsätzlich hat die Operation eine duale Bedeutung: Sie dient zum einen als Grundlage des FIGO-Stagings und ist demnach die wichtigste diagnostische Methode. Andererseits hat sie unmittelbaren Einfluss auf die Prognose und ist Teil eines meist multimodalen und interdisziplinären Therapiekonzepts beim primären Ovarial‑, Tuben- und Peritonealkarzinom.
Ergebnisse
Während es sich in den frühen Stadien bis FIGO IIA mehrheitlich um Komplettierungs- sowie Staging-Operationen handelt, sollte das Ziel der Operation beim fortgeschrittenen Karzinom die maximale Tumorreduktion sein, häufig verbunden mit der Notwendigkeit multiviszeraler Eingriffe. Das operative Staging im Frühstadium bis FIGO IIA sollte adäquat sowie komplett durchgeführt werden und definierte Operationsschritte beinhalten. Da der verbleibende, makroskopisch sichtbare Tumorrest ein entscheidender Prognosefaktor für das Gesamtüberleben ist, sollte das Ziel der Operation im fortgeschrittenen Stadium immer eine makroskopische Komplettresektion sein. Bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom ab dem Stadium FIGO IIIC sollte bei klinisch unauffälligen Lymphknoten und einer makrokoskopischen Komplettresektion auf eine systematische pelvine und paraaortale Lymphonodektomie unbedingt verzichtet werden. Die primäre Operation gilt auch in der aktuellen interdisziplinär und interprofessionell abgestimmten S3-Leitlinie als Standardtherapie. Methoden wie PIPAC oder HIPEC sollten nicht außerhalb klinischer Studien zur Anwendung kommen.
Diskussion
Der postoperative Tumorrest ist der entscheidendste Prognosefaktor für das progressionsfreie und Gesamtüberleben. In den Frühstadien sollte ein adäquates Staging erfolgen, wohingegen in den häufigeren fortgeschrittenen Stadien multiviszerale Resektionen erforderlich sind, welche eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich machen.
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